Psychedelische Therapie
 
Stanislav Grof
"LSD und das kosmische Spiel"
Ein Essay von Stanislav Grof

Die Schrift des Forschers Stanislav Grof wurde bisher noch nicht in Deutschland veröffentlicht und liegt nur ein einer kleinen privat gedruckten Auflage vor.
Sie kann für 12,- EUR bestellt werden.
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Die erste Publikation über den Gebrauch von Psychedelika in der Psychotherapie sind wohl die "Geständnisse im Meskalinrausch" des italienischen Psychoanalytikers Baroni im Jahre 1931 (Baroni 1931). Er gebrauchte eine Mixtur von Meskalin, Stechapfelsamen und Cognac, um das Auftauchen von unbewußtem Material zu fördern. Daneben dürfte die Technik der sogenannten "Narkoanalyse", welche die Exzitationsphase nach Barbituratnarkosen für therapeutischen Interviews nutzte, den Ursprung des psycholytischen Ansatzes in Europa ausmachen.
Die weitere Entwicklung wurde durch die Entdeckung des LSD gefördert und führte zur standardisierten Praxis der psycholytischen Therapie. Diese basiert auf psychoanalytischen Konzepten und wiederholten niedrig dosierten Sitzungen im Rahmen einer Langzeitpsychotherapie. Nach einer Welle von Publikationen wurde die psycholytische Behandlung in 18 europäischen - und einigen amerikanischen - Behandlungszentren und von vielen ambulanten Psychotherapeuten praktiziert.
Im Unterschied zur psycholytischen favorisiert die psychedelische Behandlung eine Persönlichkeitswandlung durch einzelne hoch dosierte Sitzungen mit quasi-religiöser Patientenvorbereitung und einem spezialisierten Behandlungsrahmen. Die Publikationen zeigen, dass die Entwicklung und der Gebrauch der psychedelischen Therapie auf die Vereinigten Staaten und Kanada beschränkt blieb. Dies mag damit zusammenhängen, dass der psychedelische Ansatz seinen Ursprung im rituellen Gebrauch von Peyote durch die amerikanischen Indianer und die Praktiken des unkonventionellen amerikanischen Therapeuten Al Hubbard, welcher einige Kliniker inspirierte LSD in der Behandlung des Alkoholismus einzusetzen, hatte. Spätere Forschungsprojekte mit der psychedelischen Therapie, durchgeführt von Forschern wie Stanislav Grof, Richard Yensen und anderen am Maryland Psychiatric Research Center (MPRC) schlußfolgerten, dass eine effektivere zukünftige Anwendung die Vorteile beider Ansätze kombinieren sollte. Sie konzeptualisierten den "psychedelytischen Ansatz", der eine Serie von psycholytischen mit einigen psychedelischen Sitzungen kombiniert vorsieht. Diesen Ansatz nutzte diese Gruppe während ihrer letzten Studien in den Mittsiebzigern (sowie einige Forscher von 1988 bis 1993 in der Schweiz). Dieser Ansatz scheint eine sinnvolle Zusammenführung europäischer und amerikanischer Forschungen darzustellen.



 

 

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